Fach und Sprache(n). Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit

Fach und Sprache(n). Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit

Veranstalter
Matthias-Kramer-Gesellschaft (Dr. Jessica Ammer)
Ausrichter
Dr. Jessica Ammer
Veranstaltungsort
Universität Bonn
PLZ
53111
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
26.09.2024 - 28.09.2024
Deadline
15.02.2024
Von
Andreas Flurschütz da Cruz, Lehrstuhl Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte, Universität Bamberg

Fach und Sprache(n)
Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit

Fach und Sprache(n). Tagung der Matthias-Kramer-Gesellschaft zur Erforschung des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit

„Die Sprache ist der große Kanal, durch den die Menschen einander ihre Entdeckungen, Folge-rungen und Erkenntnisse vermitteln.“ (John Locke)

Fachgebiete sind nicht nur Träger von spezialisiertem Wissen, sondern sie sind auch geprägt von der Sprache, die in ihrer Praxis und Kommunikation verwendet wird. „Wissenschaftssprache ist nicht nur eine Begleiterscheinung der Wissenschaft, sondern sie ist konstitutives Merkmal der Wissenschaft: keine Wissenschaft ohne Sprache.“ (Czicza/Hennig 2011: 43) Das gilt gegenwärtig, aber auch historisch. Fachsprachen, Fachkommunikation und die didaktische Aufbereitung von Fachwissen sind von zentraler Bedeutung für das Verständnis einzelner Fachdisziplinen und bieten Einblicke in die Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Kultur (Feilke 2014/2016). In diesem Kontext gewinnt auch die Mehrsprachigkeit an Relevanz. Die Verwendung verschiedener Sprachen innerhalb eines Fachgebiets ermöglicht nicht nur eine breitere internationale Zusammenarbeit, sondern bereichert auch die Perspektiven und Herangehensweisen.

Die Tagung zielt darauf ab, die Entwicklung und Veränderung nicht nur sogenannter Fachsprachen, sondern überhaupt von Kommunikation innerhalb bestimmter Fächer, aber auch von Kommunikation nach außen im Lauf der Geschichte aus einer interdisziplinären Perspektive zu untersuchen. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf mehrsprachigen Fachtexten liegen, die nicht nur die Vielfalt der wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern auch die kulturelle und sprachliche Vielfalt der beteiligten Forscher widerspiegeln. Die Übersetzung von Fachtexten spielt hier eine entscheidende Rolle, da sie den Transfer von Wissen über sprachliche Grenzen hinweg ermöglichen kann. Dabei gilt es, auch die jeweiligen linguistischen, historischen, sozio-kulturellen und/oder anthropologischen Kontexte genauer in den Blick zu nehmen, ebenso deren wechselseitige Beziehungen zur jeweiligen Kommunikation in einem Fach und über ein Fach.

Es können u. a. folgende Fragen behandelt werden:
- Wie haben sich Fachsprachen im Lauf der Zeit verändert?
- Welche Rolle spielen sie bei der Übertragung von Wissen und Fachkompetenz?
- Wie spiegeln sie gesellschaftliche Veränderungen und den kulturellen Wandel wider?
- Wie beeinflussen gesellschaftliche/soziokulturelle Entwicklungen die interne und externe Fachkommunikation?
- Wie wurden/werden Fachinhalte oder wissenschaftliche Erkenntnisse didaktisch aufbe-reitet und kommuniziert (etwa in schulischen Kontexten)? Wie wirken im Umkehr-schluss didaktische Entwicklungen auf die Sprache zurück?

Die Tagung bietet Gelegenheit für den Austausch von Forschungsergebnissen, Theorien und Methoden im Bereich der historischen Linguistik, der Geschichtswissenschaft, Didaktik und weiterer Disziplinen. Diese interdisziplinäre Annäherung kann dazu beitragen, ein umfassendes Bild von der Entwicklung von Fachsprachen und Fachkommunikation zu zeichnen und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sie historische Entwicklungen beeinflusst haben und wie sie durch diese beeinflusst wurden.

Referatsvorschläge, die einen Arbeitstitel sowie ein Kurzresümee von 500 bis 1000 Zeichen umfassen sollten, werden bis zum 15. Februar 2024 erbeten an Dr. Jessica Ammer (jammer@uni-bonn.de).

Literatur:
Bausch, Karl-Heinz / Schewe, Wolfgang H. U. / Spiegel, Heinz-Rudi (1976): Fachsprachen: Terminologie, Struktur, Normung. Berlin.
Czicza, Dánie l /Hennig, Mathilde (2011): Zur Pragmatik und Grammatik der Wissenschaftskommunikation. Ein Modellierungsvorschlag. In: Fachsprache. International Journal of specilized communication 33 (1), S. 36–60.
Feilke, Helmuth (2014): Sprache, Kultur und kommunikatives Gedächtnis. In: Benitt, Nora / Koch, Christopher / Müller, Katharina / Saage, Sven / Schüler, Lisa (Hg.) Kommunikation – Korpus – Kultur. Ansätze und Kon-zepte einer kulturwissenschaftlichen Linguistik. Trier, S. 87–108.
Feilke, Helmuth (2016): Sprache – Kultur – Wissenschaft. In: Jäger, Ludwig / Holly, Werner / Krapp, Peter / Weber, Samuel (Hrsg.): Sprache – Kultur – Kommunikation. Ein internationales Handbuch zur Linguistik als Kulturwissenschaft. Berlin, S. 9–36.
Hahn, Walther v. (1983): Fachkommunikation. Entwicklung – Linguistische Konzepte – Betriebliche Beispiele. Berlin/New York.
Roelcke, Thorsten (42020): Fachsprachen. Berlin.
Schlieben-Lange, Brigitte / Kreuzer, Helmut (Hrsg.) (1983): Fachsprache und Fachliteratur. Göttingen.

Kontakt

Dr. Jessica Ammer (jammer@uni-bonn.de)

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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